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Philosophen und Philosophinnen als Seher, Reinigungspriester und Heiler

Philosophie hatte von alters her nicht nur die Aufgabe das Leben und die Natur zu betrachten und zu reflektieren, viele Philosophen und Philosophinnen verstanden ihr „Gewerbe“ auch als Heilmethode die beim Geist ansetzt.
Unter anderem waren Philosophen und Philosophinnen als Seher, Reinigungspriester und Heiler aktiv wie Antonius, Apollonios, Demokrit, Diotima , Empedokles, Epimenides, Hippo, Iamblichos, Pherekydes, Plutarch, Plotin, Poseidonios, Pythagoras, Sosipatra, Xenophon

Antonius

Sohn von Sosipatra, Philosoph und Seher.

Apollonios
Apollonios von Tyana war ein orakelnder Wanderphilosoph aus Kappadokien; (um 3 v. Chr. - 96/98), Wanderprediger, Wunderheiler und Neupythagoreer. Er erreichte ein bemerkenswert hohes Alter. Philostrat hat eine Biografie über Apollonios verfasst in der er als gottähnlicher Übermensch beschrieben wurde, dessen Wundertaten sogar so weit führten, dass er Tote zu erwecken vermochte. Dahinter stand wohl die Absicht Apollonios vom Vorwurf niederer Zauberei zu befreien.(1) Bei Lukian wird er als Schwindler erwähnt, wie Alexandros von Abonuteichos. Trotzdem dürfte er vor allem bei den Römern verehrt worden sein, denn Caracalla ließ ihm ein Heroon bauen, Alexander Severus stelle eine Stele von ihm in sein Lararium und Iulia Domna beauftragte oben genannten Philostrat eine Biografie über Apollonios zu verfassen.
Demokrit
Philosoph und Seher aus Abdera (460 – 371). Er erhielt Unterricht von Magiern und Chaldäern, die der König Xerxes, als er bei seinem Vater zu Besuch gewesen war, als Lehrer zurückgelassen hatte. Er soll auch in Ägypten bei den Priestern, in Äthiopien und in Indien bei den Gymnosophisten gewesen sein. Laertius zufolge hatte Demokrit sein Vermögen durch Reisen aufgebraucht und wurde von seinem Bruder Damastos unterhalten.
„Nachdem er aber durch Voraussage gewisser Zukunftsereignisse zu Ansehen gelangt war, ward er weiterhin von den meisten fast göttlicher Ehren für wert erachtet.“ (2)
Damit war Demokrits Problem noch nicht gelöst, denn in Griechenland erhielt, nach gesetzlicher Anordnung niemand ein ehrliches Begräbnis, der das väterliche Vermögen verschwendet hatte. Also las Demokrit den Bürgern seine „Große Weltordnung“ vor, und somit erhielt er nach seinem Tode ein Staatsbegräbnis. Platon, so erzählt Diogenes Laertius, hatte alle Schriften von Demokrit verbrennen wollen, doch die Pythagoreer Amyklas und Kleinias hätten ihn davon abgehalten. (3)
Diotima
Philosophin, Sühne-Priesterin und vermutlich Leberbeschauerin aus Mantinea (ca. 400 v. Chr.).
Die Authentizität von Diotima wird gerne angezweifelt, denn die einzige Quelle die über sie berichtet ist das Gastmahl von Plato. Nach Plato sei sie nach Athen gerufen worden um die Pest zu bekämpfen, die 430 v. Chr. wegen des peloponnesischen Krieges ausgebrochen war. Sie erlangte einen zehnjährigen Aufschub der Pest.
Poestion schreibt, sie sei Priesterin des Zeus auf dem Berge Lykaeon gewesen. „Als Priesterin des lykäischen Zeus genoss sie ein ganz besonderes Ansehen, da der Dienst an dieser heiligen Stätte so geheim gehalten wurde, dass man auch nicht einmal nach der Beschaffenheit desselben sich erkundigen durfte.“ (4)
In der Zeitschrift für klassische Archäologie wird eine Reliefstele einer Frau aus Mantinea die eine Leber in der linken Hand hält auch als Diotima gedeutet.(5) Die Möglichkeit, dass Diotima auch eine Opferbeschauerin war, ist vorstellbar.
Epimenides
Philosoph, Seher, Reinigungspriester und Vorsokratiker um 600. v. Chr. Er stammte aus Kreta (Knossos) und soll im letzten Drittel des 7. Jahrhunderts v. Chr. geboren worden sein. Von ihm soll der Ausspruch stammen: Alle Kreter sind Lügner. Einer Legende zufolge soll er, als er einst für seinen Vater die Schafe gehütet hatte, in einem siebenundfünfzigjährigen Schlaf gefallen sein. Er soll aber nicht geschlafen, sondern Kräuter gesammelt haben, berichten wieder andere.
Als in Athen in der 46. Olympiade (596/93 v. Chr.) die Pest wütete reinigte Epimenides die Stadt. In Athen soll er ein Heiligtum der „hehren Göttinnen“ (Erinyen, Eumeniden) errichtet haben. Er sagte den Spartanern eine schwere Niederlage durch die Arkaner voraus. Er war aber nicht nur Seher und Reinigungspriester, sondern auch Dichter und Verfasser von Prosaschriften. Er besang den Ursprung der Kureten und Korybanten und die Theogonie und verfasste Schriften über Opfer, den kretischen Staat, Minos und Rhadamanthys.(6)
Hippo
Prophetin, Philosophin und Naturwissenschafterin. Die älteste Weise, von der wir eine Überlieferung besitzen ist die Gelehrte Hippo (Hippe). Ihr wirken wird auf den ungefähren Zeitraum um 1200 v. C. angegeben. Clemens Alexandrinus überlieferte, dass Hippo, die Tochter eines Kentauren und Gemahlin des Aiolos, ihn die Betrachtung der Natur, die Wissenschaft des Vaters lehrte.(7) Als Tochter eines Kentauren ist sie unmittelbar mit dem Pferdekult verbunden. Sie wurde auch als die erste Prophetin gesehen, als eine, die um die göttlichen Dinge Bescheid wusste. Als Naturphilosophin und Dichterin ist sie die erste, deren Wirken überliefert ist.
Euripides schrieb ein Drama über ihre Tochter: „Melanippe, die Weise“, dieses ist leider nur mehr fragmentarisch erhalten. Melanippe ist die Tochter der Hippo und des Aiolos.
Hippo musste (?) sterben, weil sie als Seherin Aiolos und den Menschen zu viele Geheimnisse mitteilte, oder weil sie auf der Flucht vor ihrem Vater selbst Artemis um ihre Verstirnung bat, oder weil sie über ihre Liebe der Jagd und des Artemisdienstes vergaß.
Euripides sagte von ihr: „Die auch zuerst mit deutlichem Orakelspruch zukünftige Ding aus den Sternen prophezeit.“ (8)
Iamblichos
Iamblichos von Chalkis (ca. 283 – 330), Philosoph (Neuplatoniker) und Mathematiker, versuchte Mantik, Theurgie und Religion mit Philosophie zu verbinden. Er war Schüler des Porphyrios der eine Verbindung von Philosophie und Okkultismus für erlaubt, Iamblichos aber für geboten hielt. Er vertrat die Meinung mit Hilfe dienstbarer Dämonen zu philosophischer Erkenntnis aufsteigen zu können, die dem Menschen sonst verschlossen wäre. Iamblichos war überzeugte, dass Scharen von guten und bösen Dämonen den Luftraum bewohnen und auf die Menschen Einfluss nehmen. Der Philosoph sollte seiner Meinung nach alles Wissen über Mantik nutzen. Somit muss er selbst wohl mantische Praktiken ausgeübt haben. Von seinen Schriften ist nichts Wesentliches erhalten geblieben.
Pherekydes
Seher und Philosoph. Pherekydes von Syros (6. Jh. v. Chr.). Er wird bei Wilhelm Capelle zu den Vorsokratikern gezählt, im Pauly hingegen wird er als Mythograph und Kosmologe bezeichnet. In seinem Fragment 1 behauptet er, die Erde sei ein Geschenk des Zeus (Zas) an Chthonie gewesen. Cicero bezeichnet ihn als Lehrer von Pythagoras und als ersten, der die Lehre von der Seelenwanderung literarisch fassbar gemacht hat.
„Deshalb glaube ich, dass schon viele andere in so vielen Jahrhunderten so weit gekommen sind; aber literarisch fassbar lehrte Pherekydes von Syros als erster, die Seelen der Menschen seien ewig, und er gehört gewiß zu den Alten. Er lebte nämlich, als mein Gentilgenosse König war. Diese Meinung festigte besonders sein Schüler Pythagoras, der zur Regierungszeit des Superbus nach Italien gekommen war.…“ (9)
Daraus ist abzuleiten, dass nicht Pythagoras (und von ihm Plato) die Seelenwanderungslehre eingeführt hatte, sondern Pherekydes. Von wem Pherekydes sie hat, bleibt unklar. Laertius berichtet, er habe bei einem Spaziergang am Strande auf Samos ein Schiff mit vollen Segeln beobachtet und prophezeit, dass es bald untergehen würde. Dies sei vor seinen Augen auch geschehen. Und als er aus einem Brunnen trank, habe er vorausgesagt in drei Tagen werde es ein Erdbeben geben. Und so sei es auch gekommen. Weiters habe er seinem Gastfreund Perilaos geraten mit seiner Familie von Messene wegzuziehen, und tatsächlich sei Messene in die Gewalt von Feinden geraten. (10) Pherekydes war offensichtlich seherisch tätig.
Plutarch
Plutarch von Chaironeia (45-125) griechischer Philosoph und Schriftsteller war seit 95 n. Chr. Hohepriester in Delphi auf Lebenszeit. Plutarch behauptete, dass jede menschliche Seele die Gabe des Hellsehens besitzt.
„Eine Art Werkzeug ist aber auch das Vorzeichen, dessen sich die Gottheit bedient, um eine Offenbarung zu geben.“ (11)
Offensichtlich hat sich Plutarch selbst als Seher gesehen, bzw. dürfte er in Delphi als Hohepriester die Pythien in dieser Hinsicht unterstützt haben. Er verfasst auch eine Schrift über die Pythien: Pythici Dialogi. Sein Bruder Lamprias war ebenfalls Priester im benachbarten Orakelheiligtum des Trophonios in Lebadia. Pauly bezeichnet Plutarch als Eklektiker, mit skeptischer Neigung und platonischer Dominante, der dem göttlichen Meister Plato selbst bei offensichtlichen Irrtümern nicht zu widersprechen wagte. Darüber hinaus wird Plutarch als originaler und scharfer Denker, redlicher Berichterstatter, reiner, warmherziger Mensch voll von Menschenliebe und als Arzt der Seelen bezeichnet. Außergewöhnlich an Plutarch ist auch seine Haltung zu Frauen. Er befürwortete eine Erziehung der Frauen ähnlich der der Männer, damit die Ehe auch eine geistig-sittliche Lebensgemeinschaft sein kann. (12)
Im Auftrag seiner Heimatstadt reiste er mehrmals nach Italien, Kleinasien und quer durch Hellas. Er hielt Vorträge in Rom und gewann Freunde aus hohen Kreisen, wie Mestrius Florus, der ein Freund des Kaisers Vespasian war, oder Sosius Senecio, dem er seine Biografien widmete. (13)
Plutarch verfasste viele Schriften unter anderem über Isis und Osiris, die bis zur Entzifferung der Hieroglyphen die Hauptquelle über die ägyptische Religion waren.
Im Abendland waren Plutarchs Schriften vom 5. bis ins 15. Jh. verschollen. Maximos Planudes, ein byzantinischer gelehrter Mönch sammelte Ende des 13. Jh. alles ihm Erreichbare von Plutarch zusammen und nannte sie Moralia. 1471 erfolgte die erste Übersetzung von Plutarchs Schriften. Damit wurde er zu einem der meist gelesenen Autoren der Weltliteratur, besonders durch die französische Übersetzung von Amyot.
Plutarch führte bis ins hohe Alter eine Art Privatakademie in seiner Heimatstadt Chaironeia. Hier scharte er Frauen und Männer um sich, griechischer wie römischer Herkunft.
Plotin
Plotin (205 - 270), geboren in Ägypten war Neuplatonist und studierte in Alexandria. Porphyrios von Tyros (232/3 - ca. 301) stellte seine Schriften genannt „Enneaden“, zusammen und brachte sie heraus. Er war auch Plotins Biograf. In seiner Biografie berichtet Porphyrios über die übersinnlichen Fähigkeiten Plotins. Chione, einer Witwe die in Plotins Haus wohnte wurde eines Tages ein Halsband gestohlen. Plotin ließ die Sklaven versammeln, musterte sie und fand den Übeltäter. Er sagte auch den Kindern, die bei ihm wohnten voraus was aus ihnen werden würde.(14) Zeit seines Lebens verschwieg Plotin seine Herkunft. Er war Schüler des Ammonios Sakkas. Nach dessen Tod nahm er am Feldzug von Gordius teil, der in einer Katastrophe endete. Plotin konnte fliehen und ließ sich in Rom nieder wo er lehrte und bis zu seinem Tod lebte. Bemerkenswert an Plotin ist, dass er all sein Wissen als das seiner Vorgänger bezeichnete. (15)
Porphyrios erzählt eine Geschichte von Plotin, in der ein ägyptischer Priester Plotin einlud, seinen persönlichen Schutzgeist kennen zu lernen. Die Beschwörung fand im Isistempel statt. Aber statt eines normalen Schutzgeistes erschien ein Gott, woraufhin der Priester ausrief: „Gesegnet bist du, der du einen Gott als Schutzgeist hast und nicht einen untergeordneten Geist.“ (16)
Poseidonios
Poseidonios (135 – 50) geboren in Syrien, griechischer Herkunft, war Stoiker, Geschichtsschreiber, Astrologe und Universalgelehrter. Er sammelte Material um zu beweisen, dass die Voraussage der Zukunft möglich ist. Mit Ausnahme von Bruchstücken sind seine Schriften nicht erhalten. Er schöpfte den Begriff „kosmische Sympathie“. Zu seiner Zeit zählte Astrologie zu den mantischen Methoden, Ursprungsland davon ist aber Mesopotamien und nicht Griechenland. Die Wegbereiter zur Aufnahme der Astrologie ins griechische Gedankentum waren die Pythagoreer und Orphiker. Die erste Astrologenschule soll Berossos von Babylon 280 v. Chr. auf Kos gegründet haben. Anhänger der Astrologie waren vor allem die Stoiker.
Pythagoras
Pythagoras von Samos, Philosoph, Mathematiker und Seher und (um 570 - 496 v. Chr.). Pythagoras hinterließ, wie auch Sokrates keine Schriften. Er verließ Griechenland um 540 v. Chr. und wanderte nach Süditalien, nach Kroton aus. Die den meisten Menschen bekannte Erkenntnis von Pythagoras war, dass alles in Zahlen darstellbar sei. Die neuzeitliche Übersetzung davon ist, dass das maßgebende Weltprinzip die Zahl ist. Was hätte er wohl gesagt, hätte er gewusst, dass 2500 Jahre später Hauptschwerpunkt des menschlichen Daseins die Zahlen sein werden? Pythagoras lehrte auch die Seelenwanderung und soll von eigenen Erfahrungen erzählt haben. Darüber hinaus hätte ihn Hermes die Gabe verliehen sich an all seine Leben erinnern zu können.(17) Der Einfluss den er auf seine Schüler hinterlassen hatte, muss sehr groß gewesen sein.
„Er wurde dermaßen bewundert, daß man seine Schüler Deuter der göttlichen Stimme nannte.“ (18)
Seine Verehrung wurde sogar so weit getrieben, dass seine Schüler meinten er sei der von den Hyperboreern hergekommene Apollon und als
„… er sich einst an der Seite entblößt hatte, soll man seinen Schenkel als golden erkannt haben; auch ging vielfach die Rede um, beim Überschreiten des Flusses Nessos habe dieser ihn angeredet.“ (19)
Wir lernen in der Schule zwar den pythagoreischen Lehrsatz, nichts aber von all dem, was Pythagoras und seine Anhänger/Anhängerinnen noch gelehrt haben, auch nicht, dass er auch die Wahrsagekunst pflegte, wiewohl „er sich auf Vorzeichen durch Laute oder Vogelflug“ (20) beschränkte. Auch Weihrauch soll er dazu verwendet haben, nicht aber Vorzeichen durch Feuer.
Sosipatra
Sosipatra (4. n. Jh.) geboren in der Nähe von Ephesos, war verheiratet mit dem Präfekten und Philosophen Eustathios und hatte drei Söhne. Sie gründete gemeinsam mit Aidesios in Pergamon eine Schule.
Eunapios aus Sardes berichtet in seinem Werk Vitae Sophistrarum über Sosipatra. Ihm zufolge stammte sie aus einem wohlhabenden Elternhaus, war gebildet und besaß prophetische Fähigkeiten. Einer ihrer Söhne, Antonius war ebenfalls Philosoph und als Seher bekannt. (21)
Eunapios erzählt eine wundervolle Geschichte über Sosipatra. Sie sei 5 Jahre lang von zwei Dämonen (es waren aber vielleicht Heroen, oder Götter) erzogen worden die sie in die Weisheit der Chaldäer einführten. Als ihr Vater kam sie abzuholen, schilderte sie ihm alle Begebenheiten auf seiner Reise, sodass er dachte, seine Tochter sei eine Göttin.
Xenophon
(430 – 355 v. Chr.), Philosoph, Heerführer, Gutsherr und kundig im Auslegen von Opferzeichen. Er war Athener, nach Diogenes Laertius Schüler von Sokrates und der erste Philosoph der Geschichte schrieb. Als ihn Proxenos, ein Freund nach Sardes einlud um mit dem König Kyros Freundschaft zu schließen, soll er den Brief Sokrates gezeigt haben. Sokrates riet Xenophon das Orakel in Delphi zu befragen, was er auch tat. Er reiste nach Delphi, befragte das Orakel aber nicht ob der nach Sardes reisen sollte, sondern wie er reisen sollte. Die Antwort der Pythia ist nicht überliefert, jedenfalls reiste er nach Sardes.
Laertius zufolge soll Xenophon gottesfürchtig und kundig in der Auslegung der Opferzeichen gewesen sein. (22)
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21.
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Vgl. Pauly, IV, S. 781
Diogenes Laertius, IX, 39-40
Vgl. Diogenes Laertius, IX, 39
Poestion Josef, Griechische Philosophinnen, Hinricus Fischer, Bremen 1882, S. 132
Vgl. Annette Hupfloher, Mantik in Mantinea, in: Zeitschrift für klassische Archäologie 18/III/2001
Vgl. Diog. Laert. I, 109-115
Vgl. Clemens von Alexandreia, Teppiche (Stromateis), Verlag Josef Kösel und Friedrich Pustet, München 1936, I, 73.4-5
Vgl. Poestion Josef, Griechische Philosophinnen, Hinricus Fischer, Bremen 1882, S. 373
Cicero, Gespräche in Tusculum, I, 38
Vgl. Diogenes Laertius, I, 116-117
Plutarch, Des Sokrates Daimonion, 12
Vgl. Pauly, Lexikon der Antike, dtv, Bd. 4, S. 952 ff.
Vgl. Plutarch, Die Kunst zu leben, Ausgewählt und übersetzt von Marion Giebel, Insel Verlag, Frankfurt/Main, Leipzig 2000, S. 11
Luck Georg, Magie und andere Geheimlehren in der Antike, Kröner, Stuttgart 1990, S. 355
Vgl. Pauly, IV, S. 940
Luck Georg, Magie und andere Geheimlehren in der Antike, Kröner, Stuttgart 1990, S. 285
Vgl. Diog. Laert. VIII, 4
Ebd., VIII, 14
Ebd., VIII, 11
Ebd.,. VIII, 20
Vgl. Meyer Ursula/Bennent-Vahle Heidemarie (Hrsg.), Philosophinnenlexikon, Reclam, Leipzig 1996, S. 504
Vgl. Diogenes Laertius, II, 56

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Irmgard Klammer

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